Samstag, 21. November 2015

Zeichen für die Götter

Zeichen für die Götter

Redaktion

In der nördlichen Turgai-Region in Kasachstan sind riesige Bodenzeichnungen entdeckt und von Satelliten fotografiert worden. 8000 Jahre alt.

Dazu Erich von Däniken:

»In der peruanischen Wüste von Nazca liegen die berühmtesten Bodenzeichnungen. Doch in den vergangenen Jahren wurden verwandte Figuren auch am Aralsee, in Australien, in Südafrika und in der jordanischen Wüste entdeckt. In allen Fällen handelt es sich um riesige, himmelwärts gerichtete Markierungen, die nur aus der Luft erkennbar sind. Hergestellt von unseren steinzeitlichen Vorfahren.

Es wird Zeit diese Dinge global zu betrachten und dabei die uralten Überlieferungen zu berücksichtigen, die von fliegenden Fahrzeugen sprechen. Im KEBRA NEGEST, dem äthiopischen Königsbuch wird berichtet, wie König Salomon ein fliegendes Vehikel benutzte. Diese fliegende Apparatur legte an einem Tag die Strecke von drei Monaten Fußmarsch zurück.

Dasselbe in den altindischen Veden. Dort werden Unterschiede gemacht zwischen Fahrzeugen welche die Erde umrunden, und anderen, die ins Weltall fliegen. In der Bibel bezeichnet der Prophet Hesekiel diese fliegenden Wagen als ›Herrlichkeit des Herrn‹.

Alle diese antiken Quellen müssen endlich in Zusammenhang mit den phänomenalen Bodenzeichnungen gebracht werden. Weltweit signalisierten die Menschen den Göttern: ›Wir sind da ‒ Kommt zu uns.‹«











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Das Rätsel um die Cheops-Kartusche von Howard Vyse und J.R. Hill

Das Rätsel um die Cheops-Kartusche von Howard Vyse und J.R. Hill

Katrine Eichberger

Anfang 2014 las ich in den Medien über den Cheops-Skandal. Die beiden deutschen Forscher Stefan Erdmann und Dr. Dominique Görlitz standen in Ägypten in Abwesenheit vor Gericht. Den Medien zufolge drohte ihnen eine Gefängnisstrafe von mehreren Jahren. Ende November wurden die beiden Deutschen in Ägypten dann tatsächlich zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

Sie sollen Untersuchungen in der Großen Pyramide illegal durchgeführt und die Proben zu Untersuchungszwecken nach Deutschland geschmuggelt haben. Im Fokus standen dabei offensichtlich auch Proben der berühmten Cheops-Kartusche, die belegt, das Cheops der Bauherr der Großen Pyramide ist.
Ich nahm daraufhin kurz Kontakt zu Stefan Erdmann und Dr. Dominique Görlitz auf, die mir den Fall aus ihrer Sicht schilderten. Sie bestätigten mir, dass sie Proben entnommen hatten, darunter auch winzige Farbpartikel von einer Bemalung aus der obersten Entlastungskammer. Es handelte sich dabei aber laut ihrer Aussage nicht um Farbpartikel von der Cheops-Kartusche. Ob das so der Wahrheit entsprach, konnte ich nicht beantworten.

Da ich mich schon in den vergangenen Jahren mit den Pyramiden von Gizeh beschäftigt hatte, beschloss ich, der Sache auf den Grund zu gehen, und studierte noch einmal intensiv die Erforschung der Pyramiden von Gizeh im 18. und 19. Jahrhundert.

Die bedeutendste Entdeckung machten dabei zweifellos Howard Vyse und J.R. Hill im Jahre 1837, als sie vier von den bekannten fünf Entlastungskammern in der Großen Pyramide freilegten. In diesen fanden sie neben vielen Bemalungen auch Königs-Kartuschen, darunter die berühmte Cheops-Kartusche in der obersten Entlastungskammer. Die Königs-Kartuschen wurden damals von Howard Vyse und J.R. Hill von den Wänden der Kammern abgezeichnet, von Zeugen beglaubigt unddann zwecks Anerkennung in das Britische Museum nach London geschickt.

Viele Autoren haben in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder bezweifelt, dass die Bemalungen echt seien, und behauptet, dass der Name »Cheops« falsch geschrieben worden sei. Und genau dieser Behauptung wollte ich auf den Grund gehen.

Da ich davon ausging, dass die Original-Zertifizierungsurkunde von Howard Vyse und J. R. Hill von 1837, mit einer Abbildung der berühmten Cheops-Kartusche aus der Champbell-Kammer der Großen Pyramide von Gizeh, heute noch im Britischen Museum liegt, entschloss ich mich, mit dem Museum Kontakt aufzunehmen.

Ich rief an und wurde mit Frau Dr. Usick verbunden, die mir auf meine Anfrage hin Fotos zweier Kartuschen (Abb. 1 u. 2), die im Katalog unter »Hill Facsimiles« (AES Ar. 1489) aufgelistet sind, nebst der Auflistung aller Bemalungen und Kartuschen (Anhang 1) schickte.

Nachdem ich das Material eingesehen hatte, bat ich Frau Dr. Usick, mir auch die Fotografien der zwei anderen angeführten Kartuschen zu schicken, aber leider waren sie zu dem Zeitpunkt noch nicht digitalisiert. Woraufhin ich nach London gereist bin, um meine Studien an den Originalen fortzusetzen, die für Studienzwecke und mit Termin für alle zugänglich sind, und auch Fotografien, speziell von den fehlenden zwei Kartuschen, zu machen.

Abb. 1: Kartusche aus der Lady-Arbuthnot-Kammer.

Abb. 2: Weitere Kartusche aus der Lady-Arbuthnot-Kammer.


In der Aufstellung (Anhang 1, 1-28) sind alle Graffitis und vier Kartuschen aufgelistet, die von Vyse und Hill 1837 im Britischen Museum eingereicht wurden.

Die beiden Chnum-Chufu-Kartuschen (Abb. 1 u. 2) finden wir in der Auflistung (Anhang 1) unter Punkt 5. und 18. wieder. Sie wurden in der vierten Entlastungskammer (benannt nach Lady Arbuthnot) gefunden, die sich direkt unter der Champbell-Kammer befindet, in der Vyse und Hill die berühmte Cheops-Kartusche gefunden haben.

Bei der Kartusche unter Punkt 1. der Aufstellung (Anhang 1) handelte es sich tatsächlich um die Cheops-Kartusche aus der Champbell-Kammer (Abb. 3). Unter der Kartusche kann man deutlich lesbar erkennen: »Stone Nr. 7 S. Side« (»Stein Nr. 7 Südseite«).

Abb. 3: Die Cheops-Kartusche in der Champbell-Kammer
befindet sich heute im Britischen Museum in London.

Abb. 4: Unter der Cheops-Kartusche aus der Champbell-Kammer hat J.R. Hill unterschrieben.

Abb. 5: Eine Chnum-Chufu-Kartusche aus der Lady-Arbuthnot-Kammer.
Ägyptologen gehen heute davon aus, dass es sich dabei um den Namen der Arbeitermannschaft handelt: »Die Weiße Krone des Chnum-Chufu ist mächtig.« (Vgl. Abb. 1.)

Abb. 6: Detail von Abb. 5

Abb. 7: Eine weitere Chnum-Chufu-Kartusche aus der Lady-Arbuthnot-Kammer.  (Vgl. Abb. 2.)


Die von Vyse und Hill angefertigte Kopie der Cheops-Kartusche befindet sich heute also tatsächlich im Britischen Museum in London und enthält auch deutlich sichtbar in dem kleinen Kreissymbol drei Striche und keinen Punkt, wie beispielsweise Zecharia Sitchin immer wieder behauptet hat und bei einem persönlichen Besuch im Museum selber gesehen haben will.

Damit war meine Recherche in London erfolgreich und ich konnte sicher gehen, dass die Kopie der Cheops-Kartusche auch tatsächlich von Vyse und Hill 1837 hier eingereicht worden ist.

Entgegen der Meinung vieler Kritiker, die in den vergangenen Jahrzehnten behauptet haben, die Cheops-Kartusche sei falsch geschrieben worden, konnte ich feststellen, dass das Siebsymbol mit den drei Strichen in der Mitte auch eindeutig belegt, dass der Name »Cheops« richtig geschrieben wurde.


Abb. 8 Die handschriftliche Aufstellung von Howard Vyse.

Abb. 9: Bemalungen aus der Wellington-Kammer.

Abb. 10: Bemalung aus der Nelson-Kammer.

Abb. 11: Bemalung aus der Champbell-Kammer.




Anhang1:

Two large, marbled, leather-edged boards (c.90cm x 60 cm.) containing  copies of what are probably work-gang graffiti inscriptions found in the  Relieving Chambers of the Great Pyramid by Colonel Howard Vyse in 1837. (Vyse named the chambers.) The original label on the front reads: »Hill's  Facsimiles / of the Characters found / in Wellington's - Nelson's Lady  Arbuthnot's & Col: Campbell's / Chambers in the Great Pyramid / of Ghizeh -  1837. / Colonel Howard Vyse.« On the inside of the titled front board is stuck  a complete »List of the Drawings by Mr. Hill«, signed »Colonel Howard Vyse  1837«, in which all 28 drawings are listed in groups by the chamber in which  they were found. There is some pencil under-drawing and some of the  black ink descriptions have first been written in, now faint, pencil. All the  sheets are stamped for the British Museum.  Linen covers, attached to the  front titled board, were folded over the individual sheets of drawings of  inscriptions. These copies of graffiti have been signed by Vyse and  witnesses. The queried initials are likely to be RK for Sir Robert Keith  Arbuthnot.

1. A red ink and brush copy of the cartouche of Khufu, marked in black ink  as »2«.  In a fine  hand in black ink below: »Nos. 1 & 2 / On a Stone No. 7 S  side. [signed] J.R. Hill.« (Digital images of the Khufu graffiti in the archive  file/collections/S-drive.)

2. A red ink and brush copy of another cartouche marked: »On a stone No. 1  on the / Northern Side. No.1 / Drawn by JR Hill« and top left, »These are as  far as circumstances will admit of / exact facsimiles of Characters found  upon the walls / of Lady Arbuthnot's Chamber in the Great Pyramid / of  Ghizeh opened on the 9th of May 1837. / Ghizeh May 19 1837 / [signed]  [RK?] Arbuthnot / Col: Howard Vyse / Joseph Cartwright Brettell - Civil  Engineer / Henry Raven«.

3. A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti.  »These are as far as  circumstances will admit an exact / facsimiles (sic) of the characters which  are found upon the  / walls of Lady Arbuthnot's chamber in the Great /  Pyramid of Ghizeh, opened on the 9th of May 1837 - / Ghizeh May 19th  1837. [signed] [RK?] Arbuthnot - / Col: Howard Vyse / Joseph Cartwright  Brettell - Civil Engineer / Henry Raven.« »On a Stone No. 2 on the Southern  Side. / Drawn by JR Hill«.

4. A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti. »These are, as far as  circumstances will admit, an exact / facsimile of the characters which are  found upon the walls / of Lady Arbuthnot's chamber in the Great Pyramid of  / Ghizeh, opened on the 9th of May 1837 - / Ghizeh May 19th 1837. [signed]  [RK?] Arbuthnot - / Col: Howard Vyse / Joseph Cartwright Brettell - Civil  Engineer / Henry Raven.« »On a Stone No. 1 on the Southern Side. / Drawn  by JR Hill«.

5. A red ink and brush copy of Khufu's cartouche and hieroglyphic graffiti.  »These are, as far as circumstances / will admit of,  exact facsimiles of   characters found upon the  walls of /  Lady Arbuthnot's chamber in the Great  / Pyramid of Ghizeh, opened on the 9th of / May 1837 - / Ghizeh May 19th  1837. [signed] [RK?] Arbuthnot - / Col: Howard Vyse / Joseph Cartwright  Brettell - Civil Engineer / Henry Raven.« »On a Stone No. 3 of the Northern  Side. / Drawn by JR Hill«.

6. A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Stone No.3 N Side  [signed] JR Hill«.

7.  A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti. »These are as far as  circumstances will admit an exact / fac-similes (sic) of the characters which  are found upon the walls / of Lady Arbuthnot's chamber in the Great Pyramid  of Ghizeh /  opened on the 9th of May 1837 - / Ghizeh May 19th 1837.   [signed] [RK?] Arbuthnot - / Col: Howard Vyse / Joseph Cartwright Brettell -  Civil Engineer / Henry Raven.« »On a Stone No. 1 of the Northern Side. No. 2  / Drawn by JR Hill«.

8.  A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Stone No.2 S Side  [signed] JR Hill«.

9.  A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Stone No.4 N Side  [signed] JR Hill«.

10.  A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Top Stone N Side  / No.1 /  [signed] JR Hill«.

11. A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Stone No.3 S Side  [signed] JR Hill«.

12.  A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Stone No.5 S Side  [signed] JR Hill«.

13.  A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Stone No. 1 S  Side [signed] JR Hill«.

14. A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Stone No.6 S Side  [signed] JR Hill«.
Wellington Chamber:

15. »Wellington's Chamber - 1«. A red ink and brush copy of hieroglyphic  graffiti. »These are, as far as circumstances will admit, an exact / facsimiles  (sic) of the characters which are found on the walls / of Wellington's  chamber, in the Great Pyramid of Ghizeh / opened on the  (sic) - / Ghizeh  May 19th 1837. [signed] [RK?] Arbuthnot - / Col: Howard Vyse / Joseph  Cartwright Brettell - Civil Engineer /  Henry Raven.« »On the last Stone  towards the North / on the Western side.- / Drawn by JR Hill«.

16. A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Stone No.4 S Side  [signed] JR Hill«.

17. A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti. »These are, as far as  circumstances will admit,  exact / fac-similes of the characters which are  found on the walls of  / Nelson's Chamber in the Great Pyramid of Ghizeh  opened on / the 25th of April 1837 - / Ghizeh May 19th 1837.  [signed]  [RK?] Arbuthnot - / Col: Howard Vyse / Joseph Cartwright Brettell - Civil  Engineer / Henry Raven.« »on the Second Stone of the Western Side No.2. /  Drawn by JR Hill«. In red ink: »N.C. Nr.2«.

18. A red ink and brush copy of Khufu's cartouche and hieroglyphic graffiti.  »These are as far as circumstances will admit of / exact facsimiles of   characters found upon the walls  /  of Lady Arbuthnot's chamber in the Great  Pyramid / of Ghizeh, opened on the 9th of May 1837 - / Ghizeh May 19th  1837. [signed] [RK?] Arbuthnot - / Col: Howard Vyse / Joseph Cartwright  Brettell - Civil Engineer / Henry Raven.« »On a Stone No. 2 of the Northern  Side. / Drawn by JR Hill«.

19.  A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti. »These are, as far as  circumstances will admit  an exact / facsimiles (sic) of the characters which  are found on the walls / of Nelson's Chamber in the Great Pyramid of Ghizeh  / opened on the 25th of April 1837 - / Ghizeh May 19th 1837.  [signed]  [RK?] Arbuthnot - / Col: Howard Vyse / Joseph Cartwright Brettell - Civil  Engineer / Henry Raven.« »on the Second Stone of the Western Side. No.1. /  Drawn by JR Hill«. In red ink: »N.C. N 3«.

20. A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Stone No.1 E Side  [signed] JR Hill«.

21. A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Stone No.2 N Side  [signed] JR Hill«.

22. A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Stone No.8 S Side  [signed] JR Hill«.

23. A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Stone No.2 in the  [?inside] stone E side. [signed] JR Hill«.

24. A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Stone No.3 E Side  [signed] JR Hill«.

25. A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti. »These are, as far as  circumstances / will admit  an exact facsimiles (sic) of the characters which  are found on the / walls of Nelson's Chamber in the / Great Pyramid of  Ghizeh opened / on the 25th of April 1837 - / Signed Ghizeh May 19th 1837.   [signed] [RK?] Arbuthnot - / Col: Howard Vyse / Joseph Cartwright Brettell -  Civil Engineer / Henry Raven.« »on the first  Stone  Western Side No.1. /  Drawn by JR Hill«. In red ink: »N.C No.5«.

26.  A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti. »These are as far as /  circumstances will admit  an exact / facsimiles (sic) of the characters which  are found / on the walls of   Nelson's Chamber in the / Great Pyramid of  Ghizeh opened on the 25th / of April 1837 - / Ghizeh May 19th 1837.   [signed] [RK?] Arbuthnot - / Col: Howard Vyse / Joseph Cartwright Brettell -  Civil Engineer / Henry Raven.« »on the first Stone of the Western Side No.2. /  Drawn by JR Hill«. In red ink: »N.C. No. 4.«

27.  A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti. »These are, as far as  circumstances will /  admit  an exact facsimile of the / characters which are  found on the / walls of Nelson's Chamber in the  / Great Pyramid of Ghizeh  opened on / the 25th of April 1837 - / Signed Ghizeh May 19th 1837.   [signed] [RK?] Arbuthnot Bart.- / Col: Howard Vyse / Jos.h Cartwright  Brettell - Civil Engineer / Henry Raven.« »on the Second Stone of the Western  Side No.3. / Drawn by JR Hill«. In red ink: »N.C. No. 1«.

28. A red ink and brush copy of hieroglyphic graffiti »on a Stone No.7 S side.  [signed] JR Hill«. Marked in black ink »1« and »Nos. 1 & 2«.
(Quelle: Alle Abbildungen und Anhang 1 Britisches Museum London)

Mein besonderer Dank gilt Frau Dr. Patricia Usick und dem Britischen Museum in London für die freundliche Unterstützung.

Katrine Eichberger









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Ägyptens »Goldener Gott«: Wer liegt noch in Tutanchamuns Grab?

Ägyptens »Goldener Gott«: Wer liegt noch in Tutanchamuns Grab?

Andreas von Rétyi

Die Suche nach bislang verborgenen Kammern in der letzten Ruhestätte von Pharao Tutanchamun hat vor wenigen Tagen neue Ergebnisse zutage gebracht. Die Hinweise verdichten sich, dass der britische Archäologe Nicholas Reeves tatsächlich recht behalten könnte. Reeves vermutet zwei unentdeckte Räume in jenem weltberühmten Grab, das seiner Meinung nach gar nicht für Tutanchamun gedacht war, sondern für die legendäre Herrscherin Nofretete.

Die beiden Räume sollen sich hinter den nördlichen und westlichen Wänden des Grabes befinden. Archäologe Nicholas Reeves schloss schon im Sommer aus hochauflösenden Laser-Scans auf direkt unter den farbigen Malereien verborgene Zugänge.

Tutanchamuns Grab sei lediglich eine Art »Grab im Grab«. Durch den plötzlichen Tod des Kindkönigs sei für ihn noch überhaupt keine Grabstätte vorbereitet gewesen, daraufhin sei der Pharao dann im Grab seiner berühmten Mutter zur letzten Ruhe gebettet worden – im Grab der Nofretete.

Schon immer wunderten sich die Ägyptologen über die geringe Größe und Ausgestaltung des 1922 entdeckten Grabes, Nummer KV 62 im Tal der Könige. Hier wurde die Mumie des so jung verstorbenen Regenten zusammen mit dem weltberühmten, sagenhaften Goldschatz nach unermüdlicher Suche entdeckt.

Um das Grab ranken sich bis heute viele Rätsel, vom mysteriösen »Fluch« bis hin zu verschwundenen Schriftrollen, von denen kurz nach der Entdeckung noch die Rede war. Welche Informationen sie auch immer bargen, jetzt soll der Einsatz moderner, nicht-invasiver Technologie zumindest eines der Geheimnisse lüften und Türen zu einer wohl weit bedeutenderen Grabstätte öffnen helfen.

Wenn Reeves sich nicht irrt, könnte in der schier ewigen Dunkelheit ein noch größerer Schatz auf die Archäologen warten. Als »Schatzjäger« sehen natürlich gerade sie sich nicht, die Altertumsforscher. Ihnen geht es vor allem um unbekannte Informationen über die geheimnisvolle 18. Dynastie. Doch die Welt will vor allem Gold sehen.

Vor wenigen Tagen haben weitere Untersuchungen des Grabes offenbar neue Bestätigungen geliefert, dass Reeves nicht auf Sand bauen dürfte. Von »vielversprechenden Resultaten« ist seitens des Ägyptischen Ministeriums für Altertümer die Rede. Forscher der ingenieurswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Kairo sowie der in Paris beheimateten Partner-Organisation Heritage, Innovation and Preservation (HIP) haben die Wandtemperaturen mittels Infrarot-Thermographie abgetastet.

Eine vorläufige Analyse weist auf einen Bereich in der Nordwand hin, dessen Temperaturen von der übrigen Fläche abweichen. »Das Experiment dauerte 24 Stunden«, so erklärte der ägyptische Antikenminister Mamdouh Eldamaty. Allerdings seien weitere, noch genauere Untersuchungen notwendig, um die Anomalie besser einzugrenzen. Mehdi Tayoubi, Gründer des HIP-Institutes, betonte: »Die Arbeitsgruppe war sehr beeindruckt und voller Emotionen, die Nacht im Grab zu verbringen.«

Für Reeves, der gegenwärtig an der Universität Arizona tätig ist, waren die neuen Erkenntnisse natürlich Wasser auf die eigenen Mühlen. Seine Theorie klingt grundsätzlich plausibel und birgt selbstverständlich »Sensationspotenzial«: In einem der noch unbestätigten Räume vermutet Reeves die sterblichen Überreste von Königin Nofretete, der Gemahlin von Ketzerkönig Echnaton.

Das Herrscherpaar gilt als die möglichen Eltern von Tutanchamun. Der britische Ägyptologe geht davon aus, dass die Wandmalerei hinter dem Sarkophag des Kindkönigs von den Archäologen bisher völlig falsch interpretiert wurde.

Der allgemeinen Vorstellung nach sind darauf nämlich Tutanchamun sowie der hohe Beamte Aya zu sehen. Dieser vollführt das Mundöffnungs-Zeremonial am verstorbenen Kindkönig. Aya hatte für Tutanchamun die Regierungsgeschäfte getätigt und folgte ihm nach dessen Tod auf den Thron. Möglicherweise war er an einem Mordkomplott gegen den blutjungen König beteiligt. Allerdings bestreitet die Mainstream-Archäologie diese Theorie.

Für Reeves geht es jedoch um etwas ganz anderes. Seiner Ansicht nach muss die Szene völlig uminterpretiert werden: Demnach wird die bisher für den Kindkönig gehaltene Person nun zur verstorbenen Nofretete und der vermeintliche Aya seinerseits wiederum zu Tutanchamun, der hier also das Ritual an seiner Mutter zelebriert. Das folgert Reeves auch aus einem markanten, für Nofretete typischen Merkmal, einer charakteristischen Linie am Mundwinkel, die bei »Tutanchamun« zu finden ist.

Natürlich liefern die Neuinterpretationen genügend Stoff für kontroverse Diskussionen unter den Experten. Und sie belegen auch wieder, wie unsicher die Fachwelt letztlich doch in ihrer Deutung ist.
Schließlich war da noch die Mumie aus KV 35, jene »Younger Lady«, die »Jüngere Dame«, die 1898 von dem französischen Ägyptologen Victor Loret entdeckt und mehr als 100 Jahre später, 2010, durch Gen-Analyse als Mutter Tutanchamuns identifiziert wurde. Allerdings nicht als Nofretete, so zeigen sich Fachleute überzeugt.

Angeblich sei dies gesichert. Doch andererseits hält ein internationales Team um den Mediziner und renommierten Mumienexperten Frank Rühli, Chef des Instituts für Evolutionäre Medizin an der Universität Zürich, genau jene »Jüngere Dame« eben doch für eine mögliche Nofretete-Kandidatin.

In dem Fall kann Echnatons Gemahlin allerdings nicht in KV 62 liegen. Wie verhält es sich dann aber mit der charakteristischen Malerei dort? Irrt Reeves? Oder irren die anderen? So ist nach wie vor nichts wirklich klar.

Erst, wenn wirklich eine weitere Grabkammer sowie die dazugehörige Mumie im Grab 62 gefunden ist, könnte sich das Rätsel – vielleicht – lösen lassen. Sofern dann nicht alles noch komplizierter und geheimnisvoller wird.



Belege für eine unbequeme Wahrheit
Seit vielen Jahren vertritt Erich von Däniken die These, dass vor langer Zeit Bewohner von anderen Planeten auf der Erde landeten. Diese Besucher nahmen zu den Menschen Kontakt auf und lenkten ihre Entwicklung durch die Weitergabe bislang unbekannten Wissens. Laufend zeigen aktuelle Entdeckungen, wie stichhaltig von Dänikens These ist. Laufend werfen neue Funde provokante Fragen zur Frühgeschichte des Menschen auf...

Dunkle Flecken auf  der weißen Weste der Ägyptologie
Beinahe niemand mehr interessierte sich allerdings für die Wahrheit und schon gar nicht für die spannenden wissenschaftlichen Hintergründe des Forschungsprojekts, das Görlitz und Erdmann nach Ägypten führte. Immerhin erschüttert der Fund die Grundfesten der Ägyptologie. Sehen etablierte Wissenschaftler in der Entdeckung von Görlitz und Erdmann einmal mehr eine Bedrohung für sich und ihre Arbeit…


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Die mysteriösen Sterne des Kitora-Grabes: Älteste Himmelskarte der Welt?

Die mysteriösen Sterne des Kitora-Grabes: Älteste Himmelskarte der Welt?

Andreas von Rétyi

Wie die japanische Behörde für Kulturangelegenheiten vor wenigen Tagen bekanntgab, basiert eine im antiken Asuka gefundene Sternkarte auf weit früheren chinesischen Beobachtungen und wird nun als die weltweit älteste existierende Himmelsdarstellung ihrer Art eingestuft.

Das unscheinbare Kitora-Grab befindet sich im kleinen Ort Asuka, das der japanischen Nara-Präfektur angehört. Archäologen stießen im Jahr 1983 auf diese Grabstätte, die wohl irgendwann zwischen dem 7. und 8. Jahrhundert errichtet wurde. Die steinerne Kammer besitzt bescheidene Ausmaße, die gerade Platz für einen Sarkophag bieten.

Und doch, dieser winzige Tumulus birgt eine archäologische Besonderheit. Wer in die nur wenig mehr als einen Meter hohe Kammer hineinkriecht, dem wird zunächst natürlich auffallen, dass die Erbauer einer alten Tradition folgend einen eindeutigen Bezug zum Sternenhimmel herstellten. Ein Blick auf den Kompass belegt die Ausrichtung der vier Wände nach den Himmelsrichtungen.

Die Wandmalereien heben diese Orientierung hervor: Da findet sich die Schwarze Schildkröte des Nordens, der Blaue Drache des Ostens, der Rote Vogel des Südens und der Weiße Tiger des Westens. Mischwesen mit menschlichen Körpern und Tierköpfen spiegeln den Zodiak wider, die bemalten Flächen gelten als die möglicherweise ältesten Tierkreiswände im ostasiatischen Raum.

Diese fantastischen Darstellungen, die bereits 1983 bei ersten Sondierungen des Grabes entdeckt wurden, werden ergänzt durch eine Sternkarte an der Decke, die das Grab in ein antikes Planetarium verwandelt und bereits für einige Kontroversen gesorgt hat. Auf die Himmelsdarstellungstießen Archäologen erst 1998 bei einer weiteren Sondierung.

Wann ist diese Sternkarte wirklich entstanden und wo liegen ihre Wurzeln? Wer vermaß damals den Himmel und bildete ihn so präzise ab? Da gibt es faszinierende Details. Insgesamt 68 Sternbilder zieren die Decke, goldene Scheiben markieren die einzelnen Sternpositionen. Drei konzentrische Kreise reflektieren die Bewegung verschiedener Himmelskörper, ein weiterer Kreis den Weg der Sonne.

Die antiken Kartografen markieren Horizont, Himmelsäquator und Ekliptik, Großkreise, wie sie auch in modernen Sternkarten verzeichnet sind. In dieser Genauigkeit sei dies einzigartig für ein antikes Werk – und so hält Professor Kazuhiko Miyajima von der japanischen Doshisha-Universität diese Darstellung für die älteste astronomische Karte ihrer Art, und zwar weltweit, obwohl sich das Alter bisher noch längst nicht mit ausreichender Genauigkeit feststellen ließ. Im Gegenteil, die Expertenmeinungen weichen auch in diesem Fall deutlich voneinander ab.


Außerdem gibt es wesentlich ältere Sternkarten, sei es die auf ein Alter von rund 4000 Jahren geschätzte Himmelscheibe von Nebra, die unter anderem eindrucksvolle Details zu den Sonnenwenden aufweist, oder auch der in jedem Fall aus vorchristlicher Zeit stammende Tierkreis von Dendera, Ägypten. Und selbst auf den wohl über 17 000 Jahre alten Höhlenzeichnungen von Lascaux sind einzelne Sternanordnungen und Konstellationen zu finden – die Sternbilder Stier undOrion oder auch der offene Sternhaufen der Plejaden.

Die Karte des Kitora-Grabes enthält allerdings erstaunlich viele Details und wichtige astronomische Markierungskreise. Und das hebt sie hervor.

Was aber die Fachleute zu ihrer besonderen Verblüffung fanden: Diese mysteriöse Karte passt nicht zum Fundort und auch nicht zur Fundzeit!

Mitsuru Soma ist Assistenzprofessor für Astronomie am National Astronomical Observatory of Japan (NAOJ). Er und sein Fachkollege Tsuko Nakamura vom Institut für Orientstudien an der Daito-Bunka-Universität schlossen sich mit der japanischen Behörde für Kulturangelegenheiten und einer weiteren Forschungsinstitution zusammen, dem Nara National Research Institute for Cultural Property, um auszurechnen, welche Epoche und welche geographische Region sich mit denDarstellungen der Sternkarte deckt.

Die beiden Forscher arbeiteten unabhängig voneinander und stellten fest, dass die Karte einige Jahrhunderte vor der Errichtung des Grabes erstellt und dann übernommen worden sein muss. Und zwar in China, etwa auf dem 34. Breitengrad, in einer Gegend, wo heute Städte wie Xi'an und Luòyáng liegen.

Was die Entstehungszeit betrifft, sind sich die beiden Wissenschaftler allerdings überhaupt nicht einig. Immerhin, beide zeigen sich von einem wesentlich höheren Alter überzeugt: Soma datiert die Karte auf die Zeit zwischen etwa 240 und 520 n. Chr., Nakamura glaubt an einen noch deutlich früheren Ursprung – zwischen 120 und 40 v. Chr. Seine Datierung deckt sich zwar mit der Ansicht von Professor Miyajima, der das Jahr 65 v. Chr. als wahrscheinlichsten Termin nennt.

Allerdings findet er den Sternenhimmel der Karte in einer ganz anderen Region wieder: Er hält Pyongyang in Nordkorea und ebenso auch Seoul in Südkorea für denkbar. Damit liegt er zwischen drei und fünf Breitengraden oberhalb der Ergebnisse seiner Kollegen. Ob sich Ort und Zeit wirklich so genau bestimmen lassen, bleibt ohnehin zu bezweifeln. Vom gleichen Breitengrad aus betrachtet, gleicht sich auch der Himmelsanblick.

Zu guter Letzt: Lässt sich überhaupt feststellen, wer in dem Grab lag und woher er möglicherweise einst kam? Leider gibt es auch hier nur wenig Anhaltspunkte. Das Grab wurde bereits geplündert, der lackierte Sarg geöffnet. Es enthielt lediglich einige Grabbeigaben und Knochenfragmente. Von den wenigen gefundenen Artefakten sticht ein goldenes Fragment hervor sowie Teile eines dekorierten Schwertes.

Daraus schließen die Archäologen recht zügig auf einen erwachsenen Verstorbenen mittleren bis hohen Alters, eine Person möglicherweise aristokratischer Abstammung. Doch sicher ist hier nichts. Vielleicht gibt es aber noch einiges in dem kleinen, aber doch einzigartigen Grabhügel zu entdecken. Vielleicht wird dann auch klar, wer hier wann zur letzten Ruhe gebettet wurde.




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Göbekli Tepe: Die Geburt der Götter

Göbekli Tepe: Die Geburt der Götter

Andrew Collins

Der rätselhafte Komplex der Steintempel auf dem Göbekli Tepe in der Türkei, der am Ende der letzten Eiszeit erbaut wurde, ist eine der größten Herausforderungen für die Archäologie des 21. Jahrhunderts. Er ist über 7.000 Jahre älter als die Cheops-Pyramide und Stonehenge. Seine seltsamen Gebäude und Ringe von T-förmigen Monolithen, die aus 10 bis 15 Tonnen schweren Steinen erbaut wurden, weisen eine Komplexität und künstlerische Leistung auf, die bis zum Aufstieg der großen Zivilisationen der alten Welt - Sumer, Ägypten und Babylonien - unerreicht blieben. Das vorliegende Meisterwerk von Andrew Collins bildet den Höhepunkt seiner fast 20-jährigen Forschung über die Ursprünge der Neolithischen Revolution.

Göbekli Tepe ist jedem bekannt, der sich für alte Mysterien interessiert. Die Anlage, die als ältester Steintempel der Welt gepriesen wird, besteht aus mehreren megalithischen Strukturen mit Kreisen aus schön behauenen T-förmigen Säulen. Der Fundort liegt auf einem Bergrücken im Südosten der Türkei, nur 13 Kilometer von der antiken Stadt Urfa in der Nähe des traditionellen Garten Eden entfernt. Hier, unter einem künstlich angelegten bauchigen Hügel, der eine Fläche von etwa 300 mal 200 Metern bedeckt, lagen 10 000 Jahre lang seine Geheimnisse verborgen. Als Göbekli Tepe errichtet wurde, waren Ackerbau und Viehzucht noch kaum bekannt, und durch die fruchtbare Landschaft Südwestasiens zogen, so heißt es, primitive Jäger und Sammler, deren ganze Existenz sich ums tagtägliche Überleben drehte.

Was ist also Göbekli Tepe? Wer hat ihn erschaffen, und warum? Vordringlicher noch ist die Frage: Warum verschütteten die Erbauer ihre Konstruktion schließlich?

Dies sind die Fragen, die ich in dem Buch Göbekli Tepe: Die Geburt der Götter stelle. Ich biete darin triftige Beweise dafür, dass die Mythen um die Wächter des Buchs Henoch und die Legenden um die mesopotamischen Anunnaki die Erinnerungen an die Göbekli-Erbauer und ihre Rolle bei der Entstehung der Zivilisation sind. Ich glaube auch, dass Göbekli Tepe von einer Jäger-Sammler-Bevölkerung konstruiert wurde, die noch die dräuende Katastrophe fürchtete, die fast die Welt zerstört hätte – einen Kometeneinschlag, von dem die Wissenschaft heute weiß, dass er vor rund 12 900 Jahren stattfand und der noch jahrhundertelang verheerende Nachbeben zur Folge hatte.

Menschliche Mischwesen

Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass jene, die einen Plan ersannen, um der Angst vor einer weiteren Katastrophe (diese Angst nannte die Visionärin und Schriftstellerin Barbara Hand Clow so passend »Katastrophobie«) zu begegnen, aus der indigenen Bevölkerung kamen. Vielmehr scheint der Plan von Mitgliedern einer fremden Kultur gesponnen worden zu sein, die aus Schamanen, Kriegern, Jägern und Steinwerkzeugmachern bestand, die immense Macht und Charisma besaßen. Ihre Territorien, in denen sie mit verschiedenen Feuersteinen sowie mit als Rötel verwendetem Hämatit handelten, erstreckten sich von den Karpaten im Westen bis in die russische Steppe im Osten. Noch unglaublicher scheint ihr Äußeres gewesen zu sein. Anatomische Zeugnisse weisen darauf hin, dass sie von auffälliger Statur waren: hoch gewachsen, mit extrem lang gezogenen Köpfen, hohen Wangenknochen, langen Gesichtern, markanten Unterkiefern und ausgeprägten Augenbrauenwulsten. Manche sehen in ihnen Mischwesen zwischen Neandertalern und Menschen. Wer waren diese Leute?

Aufstieg der Swiderien-Menschen

Die Antwort lautet: die Swiderien-Menschen. Deren Bergbauanlagen in der polnischen Woiwodschaft Świętokrzyskie (Heiligkreuz) gehören zu den weltweit ältesten Zeugnissen organisierter Bergbauaktivitäten. Diese fortschrittliche Gesellschaft, die zur Zeit des Kometeneinschlags von 10 900 v. Chr. in Mittel- und Osteuropa lebte, legte den Grundstein für zahlreiche bedeutende spätere mittelsteinzeitliche Kulturen, die im Norden nach Norwegen, Finnland und Schweden reichten, im Süden bis in die Kaukasischen Berge und im Osten bis zur oberen Wolga in Zentralrussland.

Ihre sehr fortschrittliche Kultur – unter anderem hatten sie ausgeklügeltes Steinwerkzeug – ging auf ihre Ahnen, die östlichen Gravettien-Völker, zurück, deren Kultur zwischen 30 000 und 19 000 v. Chr. in der heutigen Tschechischen Republik und weiter im Osten auf der Osteuropäischen Ebene blühte.

Meines Erachtens machten sich um 10 000 v. Chr. Swiderien-Gruppen von der Osteuropäischen Ebene auf den Weg gen Süden ins östliche Anatolien. Dort gewannen sie die Kontrolle über den regionalen Handel mit dem schwarzen vulkanischen Glas, bekannt als »Obsidian«, etwa im Bingöl-Gebirge im armenischen Hochland und am Nemrut Dağ, einem erloschenen Vulkan in der Nähe des Van-Sees, des größten Binnensees der Türkei. Dadurch kamen sie in Kontakt mit den Gemeinden, die später – um 9500 bis 9000 v. Chr. – für den Bau von Göbekli Tepe verantwortlich waren.

Ritualer Zweck

Alles weist darauf hin, dass die Swiderien-Menschen im Besitz einer fortschrittlichen Kosmologie waren, die sie zum Teil ihren Vettern, den Solutréen-Völkern Mittel- und Westeuropas, verdankten, die wiederum mit den Gravettien-Menschen verwandt waren. Sie glaubten an einen Weltenbaum, der die Himmelswelt trug, in die man über den Großen Graben – die von Sternenstaub und Trümmern verursachte Gabelung bzw. den Spalt in der Milchstraße – gelangte, entsprechend der Position am Nordsternhimmel, wo die Sterne des Sternbilds Cygnus, des himmlischen Schwans (auch »Nördliches Kreuz« genannt), beheimatet sind. Die Swiderien-Menschen glaubten auch, dass Vögel den Sternenflug symbolisierten und dass die Schamanen so ins Himmelreich gelangten. Der in Europa am häufigsten mit diesem Glauben assoziierte Vogel war der Schwan, in Südwestasien war es der Geier, in der frühen Steinzeit Sinnbild des Todes und der Transformation. Beide Vögel werden in der Cygnus-Konstellation identifiziert.

In dieser Gestalt konnten die Schamanen also in die Himmelswelt gelangen und der übernatürlichen Kreatur entgegentreten, die für Katastrophen wie den Kometeneinschlag von 10 000 v. Chr. – der heute von der Wissenschaft als »YDB-Impakt« (Younger Dryas Boundary Impact) bezeichnet wird, der die Jüngere Dryaszeit auslöste – verantwortlich gemacht wurde. Dieser kosmische Trickster (Gauner) nahm die Gestalt eines Himmelsfuchses oder -wolfes an, der an den Innenseiten der Säulen von Göbekli Tepe immer wieder als springender Fuchs dargestellt ist und der als Fenriswolf auch für Ragnarök, eine große Katastrophe in der nordischen Mythologie, verantwortlich gemacht wird. In ganz Europa bis nach Südwestasien hinein existieren Geschichten von übernatürlichen Füchsen und Wölfen, die die Himmelssäule, die das Himmelszelt trägt, zu attackieren versuchten – wäre es ihnen geglückt, hätte dies das Ende der Welt bedeutet.

Irgendjemand erkannte wohl, dass nur durch die Beschwichtigung der Menschen, die die immense Macht des kosmischen Tricksters fürchteten, die Stabilität der Welt wiederhergestellt werden konnte. Und wenn immer diese übernatürliche Kreatur in Gestalt eines Kometen – in Form eines sichtbaren Himmelsfuchses oder -wolfs – am Himmel erschien, war es die Aufgabe der Schamanen, in die Himmelswelt einzutreten und sich der unheilvollen Kraft zu stellen. Diese Motivation sehe ich auch hinter der Errichtung des Göbekli Tepe.

Mutterschoßkammern

Doch es gab offensichtlich andere Gründe für den Bau von Göbekli Tepe. Seine Steinkreisanlagen dienten sehr wahrscheinlich als »Schoßkammern«, in denen die Schamanen in einen Urzustand kamen, ähnlich dem Zustand vor der Geburt, sobald sie zwischen den beiden zentralen Säulen hindurchgetreten waren. Diese riesigen Monolithen, die teilweise fünfeinhalb Meter hoch und bis zu 15 Tonnen schwer waren, dienten als Tor in unsichtbare Reiche – sie waren »Star Gates« im wahrsten Sinn des Wortes. Und ihr Ziel: Deneb, der hellste Stern des Sternbilds Cygnus, der den Anfang des Großen Grabens der Milchstraße markiert – diese Rolle spielte Deneb bereits 16 000 bis 14 000 v. Chr. Damals galt Deneb als Polarstern (der Stern, der in der jeweiligen Epoche dem Himmelspol am nächsten war). Als er diese Rolle um 14 000 v. Chr. aufgrund der Präzession – des langsamen Eierns der Erdachse während eines Kegelumlaufs, das sind durchschnittlich 26 000 Jahre – eingebüßt hatte, übernahm sie ein weiterer Cygnus-Stern, Delta Cygni, der sie bis ca. 13 000 v. Chr. innehatte.

Danach fungierte Wega im Sternbild Lyra (die himmlische Leier) als Polarstern. Als Wega um 11 000 v. Chr. aus dem himmlischen Pol heraustrat, sollte für mehrere Tausend Jahre kein anderer heller Stern diese Rolle übernehmen. Das bedeutete, dass es zur Bauzeit von Göbekli Tepe, etwa 9500–9000 v. Chr., keinen Polarstern gab. Aus diesem Grund behielten Deneb und der Große Graben der Milchstraße ihre Bedeutung als wichtigster Einlassort in die Himmelswelt und wichtigstes Ziel der Schamanen. Aufrecht aufgestellte Steine in zwei bedeutenden Göbekli-Tepe-Anlagen hatten in den nordnordwestlichen Abschnitten der Mauern große Öffnungen, durch die jede Nacht Deneb zu sehen war. Dies ist ein weiteres Zeichen dafür, wie wichtig dieser Stern den Göbekli-Erbauern war, der den Schamanen den genauen Weg in die Himmelswelt wies.

Kosmisches Know-how

Wo immer man in Göbekli Tepe hinschaut, erkennt man, dass die Erbauer ein Gespür für die Verbindung mit dem Kosmos hatten. Es gibt zahlreiche beeindruckende Hinweise darauf, dass diese 11 000 Jahre alten Tempel den Einfluss der Himmelsmächte widerspiegeln – von den seltsamen Glyphen und Ideogrammen an den Steinen, darunter Symbolen, die den Buchstaben C und H ähneln, bis zu den in Zwölfereinheiten eingeteilten Steinen in jeder Anlage. Die H-Glyphen beziehen sich wohl auf die Reise des Schamanen von dieser Welt ins Jenseits, während die C-Glyphen sehr wahrscheinlich schmale Mondsicheln sind, die den Übergang von einem Mondzyklus in den nächsten symbolisieren. Selbst das Design der Anlagen scheint kosmische Bedeutung zu haben. Alle Konstruktionen sind ovoid und haben ein Längen-Breiten-Verhältnis von fünf zu vier. Diese Zahlen lassen darauf schließen, dass die Erbauer profunde Kenntnisse über die kosmischen Zyklen hatten – bislang dachte man, sie seien erst in der Zeit Platons verstanden worden.

Wenn Swiderien-Gruppen die schamanische Elite waren, die für Göbekli Tepe verantwortlich zeichnete, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das kosmische Know-how, das in der Konstruktion verschlüsselt ist, zumindest teilweise von hochentwickelten Individuen stammte, die von Natur aus Neandertaler-Homo-sapiens-Mischwesen mit auffälliger äußerer Erscheinung waren. Diese Leute waren sehr wahrscheinlich das Produkt der Interaktionen zwischen Neandertalern und anatomisch modernen Menschen am Anfang des jungpaläolithischen Zeitalters, etwa 40 000 bis 30 000 v. Chr. Dies ist eine sehr spannende Erkenntnis, die uns sagt, dass wir das dynamische Potenzial der Kreuzung in den prägenden Jahren der Menschheitsgeschichte wohl unterschätzt haben.

Endgültige Aufgabe des Ortes

Im Laufe von etwa 1500 Jahren wurden innerhalb des nach und nach wachsenden Hügels Göbekli Tepe mindestens 20 große Anlagen errichtet. Alte Anlagen wurden regelmäßig stillgelegt, entweiht und zugeschüttet, sozusagen am Ende ihrer Gebrauchsdauer »getötet«. Neue Strukturen ersetzten sie, doch im Lauf der Zeit wurden sie immer kleiner, bis die zellenähnlichen Bauten schließlich nur noch so groß wie ein Familien-Whirlpool und die Säulen nur noch eineinhalb Meter hoch waren. Irgendwie hatte die Welt sich verändert, und der Drang, riesige Steintempel mit gewaltigen Zwillingsmonolithen im Zentrum zu errichten, war Vergangenheit.

Irgendwann um 8000 v. Chr. wurden die übrig gebliebenen Anlagen mit herangeschaffter Erde, Splitt und Abfällen zugeschüttet, und die Stätte wurde den Elementen überlassen. Es blieb nur ein gewaltiger, bauchiger Hügel, der zum perfekten Zeugnis der Tatsache wurde, dass die Steinkreise ursprünglich nicht nur als Sternentore in eine andere Welt, sondern auch als Mutterschoß-ähnliche Kammern galten, wo die Seelen der Schamanen – oder die Geister der Toten – im wahrsten Sinn zur Quelle der Schöpfung reisen konnten, die irgendwo im Bereich des Sternbilds Cygnus zu finden war. An diese Vorstellung erinnert auch dunkel der Name »Göbekli Tepe«, türkisch für »bauchiger Hügel« oder »Nabelhügel«.

Schlangenköpfige Menschen

Auch nachdem der Göbekli Tepe verlassen worden war, bestand die Erinnerung daran und an die herrschende Elite hinter seiner Errichtung unter den Halaf- und Obed-Völkern weiter, die in der zweiten Hälfte der Jungsteinzeit, etwa 6000 bis 4100 v. Chr., lebten. Wie ihre Vorfahren kontrollierten sie den überaus wichtigen Obsidianhandel, beispielsweise in den Bingöl-Bergen und am Nemrut Dağ in der Nähe des Van-Sees. Ihre Anführer, die wohl aus besonderen Familiengruppen stammten, deformierten absichtlich ihre schon von Natur aus lang gezogenen Köpfe, um damit ihren gesellschaftlichen Status anzuzeigen, wohl aber auch, um das vermeintliche Aussehen großer Ahnen nachzuahmen, die anscheinend extrem lange Köpfe und Gesichter hatten. Die Vermutung liegt nahe, dass die schlangen- oder reptilienköpfigen Tonfiguren, die man in mehreren Obed-Gräbern fand, jene großen Vorfahren repräsentierten.

Der Aufstieg der Anunnaki

Die Oberschichten der Halaf und Obed waren vermutlich die Vorgänger der Gottkönige, die die ersten Stadtstaaten auf der mesopotamischen Ebene regierten, aus denen sich die ersten Zivilisationen von Sumer, Akkad, Assyrien und Babylon entwickelten. Ihre Schreiber erzählten in Keilschrifttexten von der mythischen Geschichte ihrer Dynastien, in der die Gründer der neolithischen Revolution »Anunnaki«, Götter des Himmels und der Erde, genannt werden. Ihre Geburtsstätte soll Duku gewesen sein, ein urzeitlicher Hügel auf dem Gipfel eines Weltenbergs namens »Kharsag« oder »Hursag«, der heute sowohl mit dem Göbekli Tepe als auch mit dem Bingöl-Berg gleichgesetzt wird. Dort sollen die Anunnaki der Menschheit erstmals Schafe und Getreide übergeben haben. Dies kennzeichnet mit großer Wahrscheinlichkeit den Anfang der Viehzucht und des Ackerbaus in der Zeit der neolithischen Revolution, die um 9000 bis 8000 v. Chr. in der Region um Göbekli Tepe stattfand. Zuweilen werden die Anunnaki mit Schlangen assoziiert, was sich im schlangenähnlichen Aussehen von Göbekli Tepes herrschender Elite sowie im Erscheinungsbild der späteren Halaf- und Obed-Kulturen widerspiegelt.

Das Aufkommen der Wächter

Kommen wir nun zum Einfluss, den Göbekli Tepe auf die frühesten semitischen Völker im Norden Mesopotamiens hatte. Deren mündliche Überlieferungen sollten eines Tages von den ersten Israeliten ins Land Kanaan getragen werden und fanden Einlass in religiöse Werke wie das Buch Henoch und das Buch der Riesen. In den sogenannten Henochischen Texten werden die wichtigsten Triebkräfte hinter der Errichtung von Göbekli Tepe und der nachfolgenden neolithischen Revolution als menschliche Engel geschildert, die »Wächter« genannt wurden und sehr groß waren, Mäntel aus Federn trugen und Gesichter wie Nattern (das heißt besonders lange Gesichter) hatten. Manchmal werden sie sogar als Schlangen beschrieben (tatsächlich wird ein Wächter als die Schlange benannt, die Eva im Garten Eden verführte). 200 Wächter sollen zu den Menschen herabgestiegen und sterbliche Ehefrauen genommen haben, die riesige Nachkommen gebaren, die wiederum »Nephilim« genannt wurden.

Laut dem Buch Henoch vertrauten die menschlichen Engel ihren Frauen die geheimen Künste des Himmels an, von denen viele den Neuerungen entsprachen, die im Zuge der neolithischen Revolution in Südwestasien erstmals aufkamen. Sind die Wächter eine Erinnerung an das Erscheinen von Swiderien-Gruppen im Südosten Anatoliens, deren auffälliges Äußeres zur anschaulichen Schilderung der Wächter in der Henochischen Literatur passt? Falls dem so ist, kann man dann annehmen, dass das seltsame Aussehen sowohl der Wächter als auch der Anunnaki mit ihren schlangenähnlichen Gesichtern zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass sie Neandertaler-Homo-sapiens-Mischwesen waren? Waren sie die wahren Begründer der Zivilisation?

Die Paradiesflüsse

Eine weitere Erinnerung an diese entscheidende Epoche in der Entwicklung der Menschheit ist vermutlich in den Geschichten um Adam und Eva im Garten Eden erhalten. Laut dem BuchGenesis lag dieser Garten an der Quelle der vier Paradiesflüsse. Drei davon sind leicht zu identifizieren: Euphrat, Tigris und Aras (»Gihon« in der Bibel), die alle im östlichen Anatolien entspringen. Die Quellen von Euphrat und Aras lagen sogar in der Nähe des Bingöl-Bergs, eines der wichtigsten Obsidian-Fundorte und nur 325 Kilometer von Göbekli Tepe entfernt.

Die lokale Tradition beteuert zudem, dass auch der vierte Paradiesfluss, Pischon, im Bingöl-Gebirge entsprang, während antike Schreiber davon berichten, dass auch die wahre Quelle des Tigris in diesem Gebiet lag. In Armenien heißt es zudem, dass der Bingöl-Berg Wohnort der Götter und der Gipfel der Welt sei, von dem vier große Flüsse ausgehen, die das Wasser des Lebens an jeden Platz der Welt brächten. Alles deutet darauf hin, dass der Bingöl-Berg nicht nur »Geburtsort« der Anunnaki war, sondern auch der Paradiesberg und laut dem Buch Henoch Heimat der Wächter.

Adams Offenbarungen

Gnostische Schriften wie etwa die verschiedenen Texte, die 1945 in einer Höhle bei Nag Hammadi in Ägypten gefunden wurden, sprechen immer wieder von den sogenannten Offenbarungen des Adam, die er vor seinem Tod seinem Sohn Seth verkündete. Seth soll sie entweder in Buchform oder auf Tafeln oder Stelen aufgeschrieben haben. Die Texte wurden in oder auf einem heiligen Berg in der Nähe des irdischen Paradieses versteckt und überstanden so möglicherweise eine spätere Katastrophe mit Feuersbrünsten und Überschwemmungen (sehr wahrscheinlich der Kometeneinschlag in der Jüngeren Dryaszeit). Der Berg, manchmal »Charaxio«, manchmal auch »Seir« genannt, wird in frühchristlichen Überlieferungen mit dem Ort in Verbindung gebracht, an dem nach der Vertreibung des ersten Paares aus dem Paradies Adams Nachkommen lebten.

Was also sind Adams Offenbarungen, und wo könnten sie heute zu finden sein? Entsprachen sie derselben Geisteshaltung, mit der Göbekli Tepe errichtet wurde, um die Katastrophobie der indigenen Bevölkerung in der Region angesichts des drohenden Kometeneinschlags zu beschwichtigen? War diese Information an die hiesigen Jäger und Sammler von Swiderien-Menschen herangetragen worden, deren lang gezogene Köpfe und lange Ahnenfolge mit ihren Ursprüngen als Neandertaler-Homo-sapiens-Mischwesen assoziiert wurden? Waren ihre Taten zu den Geschichten der menschlichen Engel namens »Wächter« im Buch Henoch und der Anunnaki-Götter der mesopotamischen Legenden mythologisiert worden?

Werden wir wieder zu Engeln

Wo genau lag Charaxio oder der Berg Seir, in oder auf dem die Bücher des Seth mit den Offenbarungen Adams auf ihre Entdeckung warten? Dies ist die Frage, der ich im zweiten Teil vonGöbekli Tepe: Die Geburt der Götter nachgehe. Sie resultiert in der Entdeckung eines verlassenen armenischen Klosters im östlichen Taurusgebirge, das den legendären Schauplatz des Garten Eden überblickt. Vor seiner Zerstörung zur Zeit des Völkermords an den Armeniern im Jahr 1915 bewahrten hier die Mönche archaische Überlieferungen bezüglich des Gartens Eden und eine heilige Reliquie von unschätzbarem religiösem Wert. Bestätigungen, dass sich die heilige Reliquie in diesem Kloster befand (das im 7. Jahrhundert ein besonderes Nicht-Angriffs-Dekret, unterschrieben vom Propheten Mohammed persönlich, erhalten hatte), weisen darauf hin, wie Adams schlussendliche Offenbarung lauten könnte: die Art und Weise, wie wir als Sterbliche ins Paradies zurückkehren und selbst wieder wie einstmals engelgleich werden. Es ist eine Geschichte der Entdeckungen, die ich Ihnen erzählen möchte.





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Spektakuläre Entdeckung: Uralte »Erden« um fremde Sonne aufgespürt

Spektakuläre Entdeckung: Uralte »Erden« um fremde Sonne aufgespürt

Andreas von Rétyi

Eine internationale Forschergruppe unter Leitung von Astronomen der Universität Birmingham meldet aktuell die Entdeckung eines ganz besonderen Planetensystems: Um den sonnenähnlichen Stern Kepler-444 stießen sie gleich auf fünf erdähnliche Planeten. Doch damit nicht genug – der Stern ist mehr als doppelt so alt wie unsere Sonne. Ein erster und wichtiger Beleg dafür, dass sich Planeten vom »Typ Erde« als kosmische Heimatstätten des Lebens bereits sehr früh im Universum entwickeln konnten. Und das ändert vieles.

Das System Kepler-444 ist ungewöhnlich alt. Es wurde vor rund 11,2 Milliarden Jahren in einer interstellaren Urwolke unserer Galaxis geboren, vielleicht sogar noch früher. Nach althergebrachter Ansicht aber gab es zu jener Zeit noch nicht genügend schwere Elemente, die vor allem für die Entwicklung felsiger, erdartiger Planeten eine wichtige Zutat sind.

Während der Anfänge des Universums, das zumindest nach etablierter Vorstellung aus einem gigantischen »Urknall« hervorging, bestand die Materie vorwiegend aus Wasserstoff und Helium.

Alles, was schwerer ist – und in der Astronomie als »Metalle« angesprochen wird – musste erst im Inneren massereicher Sterne synthetisiert und per Supernova-Explosion in den Galaxien verstreut werden, um die primordiale Mixtur anzureichern.

Unsere Sonne ist nach allgemeiner Auffassung noch keine fünf Milliarden Jahre alt und stammt somit aus einer Zeit, in der die galaktischen Urwolken bereits ausreichend schwere Elemente enthielten, also »staubig« genug waren, um die Planetenentstehung zu begünstigen. Doch bei alten Sternen, die sich durch eine nur geringe »Metallizität« im Spektrum verraten, vermutete man kaum Planeten.

Aktuellere Beobachtungen belehren die Forscher eines Besseren. Offenbar gab es schon sehr früh in der Galaxis das nötige Rohmaterial für die »Produktion« terrestrischer Planeten. Eine internationale Gruppe von Fachleuten unter Leitung von Forschern der Universität Birmingham hat nun das bislang älteste bekannte Sonnensystem mit erdgroßen Planeten aufgespürt.

Insgesamt sogar fünf solcher Welten konnten sie um den rund 117 Lichtjahre entfernten, sonnenähnlichen Stern Kepler-444 im Sternbild Leier identifizieren. Was allein bereits in relativgroßer Sonnennähe an Planeten gefunden wurde, lässt klar darauf schließen, dass solche Systeme keine Seltenheit sind.

Die fünf neu entdeckten Planeten dürften allesamt sogar etwas kleiner als unsere Erde und im Größenbereich zwischen Merkur und Venus angesiedelt sein. So spiegelt dieser fremde Planetenreigen zu einem gewissen Grad unser inneres Sonnensystem wider. Demgegenüber beinhaltet das System um Kepler-444 allerdings einen Planeten mehr.

Außerdem liegen diese Welten allesamt wesentlich näher an ihrem Heimatstern und benötigen weniger als zehn Tage für einen vollständigen Umlauf um ihn. Selbst die siderische Umlaufzeit des sonnennächsten Planeten Merkur ist mit 88 Tagen deutlich länger.

Entscheidend aber ist und bleibt das hohe Alter von Kepler-444, eines Sterns in der alten Population der »dicken galaktischen Scheibe«. Dieses System ist über doppelt so alt wie das unsrige. Noch vor Kurzem hätte niemand dort Planeten erwartet, schon gar nicht terrestrische Planeten.

Doch in den vergangenen Jahren hat sich das Bild deutlich gewandelt. Bereits im Jahr 2010 stießen Astronomen auf ein Planetensystem um den metallarmen Stern HIP 13044 – eine etwa neun Milliarden Jahre alte Sonne in rund 2300 Lichtjahren Distanz. Ein anderer bedeutender Fund war der 375 Lichtjahre entfernte HIP 11952 im Sternbild Walfisch. Dieser Stern ist sogar 12,8 Milliarden Jahre alt, und trotzdem: Auch er wird von Planeten umkreist. Soweit bekannt, handelt es sich umzwei Riesenplaneten.

Und jetzt schließlich folgt die faszinierende Meldung einer ganzen Reihe terrestrischer Welten um eine ebenfalls beeindruckend alte Sonne. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurde der bislang älteste bekannte Stern entdeckt, SM0313. Diese nur rund 6000 Lichtjahre entfernte Sonne bringt es auf 13,6 Milliarden Jahre, ein stellarer Methusalem.

Mittels der Asteroseismologie zeichneten die Planetenentdecker natürliche Schwingungen von Kepler-444 auf, die zu minimalen, Helligkeitsschwankungen führen. Aus solchen Variationen lassen sich Durchmesser, Masse und auch Alter eines Sternes herauslesen, so erläutert Saskia Hekker, Leiterin einer besonderen Forschungsabteilung am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen. Die Wissenschaftler dort haben sich auf das Alter von Sternen sowie die galaktische Evolution spezialisiert und wesentlich zur aktuellen Studie beigetragen.

Das Datenmaterial stammt vom Kepler-Weltraumteleskop, das jenes uralte System über einen Zeitraum von vier Jahren immer wieder anpeilte. Gestartet im Jahr 2009, beobachtete das Satelliten-Teleskop beinahe 200 000 Sterne innerhalb eines Himmelsareals zwischen den Sternbildern Leier und Schwan.

Die Instrumente waren auf charakteristische Helligkeitsveränderungen »dressiert«, winzige Abschwächungen des Lichts, diesmal ausgelöst durch Planetentransite vor den hellen Sternscheiben. Und sie wurden fündig. Die Hauptmission brachte rund 3000 Planetenkandidaten zutage, die Zahl der »Super-Erden« geht dabei mittlerweile bereits in die Hunderte. Die modifizierte K2-Mission setzt die erfolgreiche Planetensuche nun fort.

Was jetzt den neuen Fund um Kepler-444 angeht, dürfte seine Bedeutung kaum zu überschätzen sein. Dass die Planeten erst wesentlich später als ihre Heimatsonne entstanden sind, wird als sehr unwahrscheinlich eingestuft. Und Studienleiter Tiago Campante betont: »Die neue Entdeckung hat weitreichende Folgen für unser heutiges Bild des Universums«, denn sogar erdartige Planeten konnten sich fast zu jeder Ära bilden, selbst vor sehr langer Zeit.

Und Hekker ergänzt: »Wir halten es deshalb für denkbar, dass auch in den frühen Phasen des Universums lebensfreundliche Welten existiert haben könnten.« Alles in allem wächst damit auch die Wahrscheinlichkeit für sehr alte Zivilisationen der Galaxis, während wir wohl eher als kosmische Neulinge gelten dürften.



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