Samstag, 21. November 2015

Ägyptens »Goldener Gott«: Wer liegt noch in Tutanchamuns Grab?

Ägyptens »Goldener Gott«: Wer liegt noch in Tutanchamuns Grab?

Andreas von Rétyi

Die Suche nach bislang verborgenen Kammern in der letzten Ruhestätte von Pharao Tutanchamun hat vor wenigen Tagen neue Ergebnisse zutage gebracht. Die Hinweise verdichten sich, dass der britische Archäologe Nicholas Reeves tatsächlich recht behalten könnte. Reeves vermutet zwei unentdeckte Räume in jenem weltberühmten Grab, das seiner Meinung nach gar nicht für Tutanchamun gedacht war, sondern für die legendäre Herrscherin Nofretete.

Die beiden Räume sollen sich hinter den nördlichen und westlichen Wänden des Grabes befinden. Archäologe Nicholas Reeves schloss schon im Sommer aus hochauflösenden Laser-Scans auf direkt unter den farbigen Malereien verborgene Zugänge.

Tutanchamuns Grab sei lediglich eine Art »Grab im Grab«. Durch den plötzlichen Tod des Kindkönigs sei für ihn noch überhaupt keine Grabstätte vorbereitet gewesen, daraufhin sei der Pharao dann im Grab seiner berühmten Mutter zur letzten Ruhe gebettet worden – im Grab der Nofretete.

Schon immer wunderten sich die Ägyptologen über die geringe Größe und Ausgestaltung des 1922 entdeckten Grabes, Nummer KV 62 im Tal der Könige. Hier wurde die Mumie des so jung verstorbenen Regenten zusammen mit dem weltberühmten, sagenhaften Goldschatz nach unermüdlicher Suche entdeckt.

Um das Grab ranken sich bis heute viele Rätsel, vom mysteriösen »Fluch« bis hin zu verschwundenen Schriftrollen, von denen kurz nach der Entdeckung noch die Rede war. Welche Informationen sie auch immer bargen, jetzt soll der Einsatz moderner, nicht-invasiver Technologie zumindest eines der Geheimnisse lüften und Türen zu einer wohl weit bedeutenderen Grabstätte öffnen helfen.

Wenn Reeves sich nicht irrt, könnte in der schier ewigen Dunkelheit ein noch größerer Schatz auf die Archäologen warten. Als »Schatzjäger« sehen natürlich gerade sie sich nicht, die Altertumsforscher. Ihnen geht es vor allem um unbekannte Informationen über die geheimnisvolle 18. Dynastie. Doch die Welt will vor allem Gold sehen.

Vor wenigen Tagen haben weitere Untersuchungen des Grabes offenbar neue Bestätigungen geliefert, dass Reeves nicht auf Sand bauen dürfte. Von »vielversprechenden Resultaten« ist seitens des Ägyptischen Ministeriums für Altertümer die Rede. Forscher der ingenieurswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Kairo sowie der in Paris beheimateten Partner-Organisation Heritage, Innovation and Preservation (HIP) haben die Wandtemperaturen mittels Infrarot-Thermographie abgetastet.

Eine vorläufige Analyse weist auf einen Bereich in der Nordwand hin, dessen Temperaturen von der übrigen Fläche abweichen. »Das Experiment dauerte 24 Stunden«, so erklärte der ägyptische Antikenminister Mamdouh Eldamaty. Allerdings seien weitere, noch genauere Untersuchungen notwendig, um die Anomalie besser einzugrenzen. Mehdi Tayoubi, Gründer des HIP-Institutes, betonte: »Die Arbeitsgruppe war sehr beeindruckt und voller Emotionen, die Nacht im Grab zu verbringen.«

Für Reeves, der gegenwärtig an der Universität Arizona tätig ist, waren die neuen Erkenntnisse natürlich Wasser auf die eigenen Mühlen. Seine Theorie klingt grundsätzlich plausibel und birgt selbstverständlich »Sensationspotenzial«: In einem der noch unbestätigten Räume vermutet Reeves die sterblichen Überreste von Königin Nofretete, der Gemahlin von Ketzerkönig Echnaton.

Das Herrscherpaar gilt als die möglichen Eltern von Tutanchamun. Der britische Ägyptologe geht davon aus, dass die Wandmalerei hinter dem Sarkophag des Kindkönigs von den Archäologen bisher völlig falsch interpretiert wurde.

Der allgemeinen Vorstellung nach sind darauf nämlich Tutanchamun sowie der hohe Beamte Aya zu sehen. Dieser vollführt das Mundöffnungs-Zeremonial am verstorbenen Kindkönig. Aya hatte für Tutanchamun die Regierungsgeschäfte getätigt und folgte ihm nach dessen Tod auf den Thron. Möglicherweise war er an einem Mordkomplott gegen den blutjungen König beteiligt. Allerdings bestreitet die Mainstream-Archäologie diese Theorie.

Für Reeves geht es jedoch um etwas ganz anderes. Seiner Ansicht nach muss die Szene völlig uminterpretiert werden: Demnach wird die bisher für den Kindkönig gehaltene Person nun zur verstorbenen Nofretete und der vermeintliche Aya seinerseits wiederum zu Tutanchamun, der hier also das Ritual an seiner Mutter zelebriert. Das folgert Reeves auch aus einem markanten, für Nofretete typischen Merkmal, einer charakteristischen Linie am Mundwinkel, die bei »Tutanchamun« zu finden ist.

Natürlich liefern die Neuinterpretationen genügend Stoff für kontroverse Diskussionen unter den Experten. Und sie belegen auch wieder, wie unsicher die Fachwelt letztlich doch in ihrer Deutung ist.
Schließlich war da noch die Mumie aus KV 35, jene »Younger Lady«, die »Jüngere Dame«, die 1898 von dem französischen Ägyptologen Victor Loret entdeckt und mehr als 100 Jahre später, 2010, durch Gen-Analyse als Mutter Tutanchamuns identifiziert wurde. Allerdings nicht als Nofretete, so zeigen sich Fachleute überzeugt.

Angeblich sei dies gesichert. Doch andererseits hält ein internationales Team um den Mediziner und renommierten Mumienexperten Frank Rühli, Chef des Instituts für Evolutionäre Medizin an der Universität Zürich, genau jene »Jüngere Dame« eben doch für eine mögliche Nofretete-Kandidatin.

In dem Fall kann Echnatons Gemahlin allerdings nicht in KV 62 liegen. Wie verhält es sich dann aber mit der charakteristischen Malerei dort? Irrt Reeves? Oder irren die anderen? So ist nach wie vor nichts wirklich klar.

Erst, wenn wirklich eine weitere Grabkammer sowie die dazugehörige Mumie im Grab 62 gefunden ist, könnte sich das Rätsel – vielleicht – lösen lassen. Sofern dann nicht alles noch komplizierter und geheimnisvoller wird.



Belege für eine unbequeme Wahrheit
Seit vielen Jahren vertritt Erich von Däniken die These, dass vor langer Zeit Bewohner von anderen Planeten auf der Erde landeten. Diese Besucher nahmen zu den Menschen Kontakt auf und lenkten ihre Entwicklung durch die Weitergabe bislang unbekannten Wissens. Laufend zeigen aktuelle Entdeckungen, wie stichhaltig von Dänikens These ist. Laufend werfen neue Funde provokante Fragen zur Frühgeschichte des Menschen auf...

Dunkle Flecken auf  der weißen Weste der Ägyptologie
Beinahe niemand mehr interessierte sich allerdings für die Wahrheit und schon gar nicht für die spannenden wissenschaftlichen Hintergründe des Forschungsprojekts, das Görlitz und Erdmann nach Ägypten führte. Immerhin erschüttert der Fund die Grundfesten der Ägyptologie. Sehen etablierte Wissenschaftler in der Entdeckung von Görlitz und Erdmann einmal mehr eine Bedrohung für sich und ihre Arbeit…


.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen